25 Jahre Grenzgang in Seligenstadt

Im Jahre 1992 führte der neue Bürgermeister von Seligenstadt, Rolf Wenzel, gegen den großen Widerstand der größten Fraktion im Stadtparlament verschiedene Veranstaltungen ein, die heute noch Bestand haben.  Das waren die Seniorenveranstaltungen vielfältiger Art (Seniorennachmittag, -fastnachtssitzung, -ausflug), der Vereinsabend, und eben auch die Grenzgänge in jedem Stadtteil von Seligenstadt.

Zehn Jahre lang fand so jedes Jahr in Froschhausen, in Klein-Welzheim und in Seligenstadt jeweils ein Grenzgang statt.  25 Jahre Grenzgänge haben damit sicher eine Tradition geschaffen, die von den Seligenstädtern gerne besucht werden. Die Kulturgeschichte und das Verstehen der Natur und Landschaft, die uns umgeben,  sind wichtige Meilensteine bei den jährlichen Spaziergängen entlang den alten und neuen Gemarkungsgrenzen.  “Nur was man kennt, kann man achten und schätzen“,  war die Intention des Gedankens der Grenzgänge, gepaart mit dem Wunsch, den Teilnehmern eine Plattform für gemeinsame Gespräche, auch mit den Stadtverordneten, zu bieten.

12 Jahre wurden die Grenzgänge so von der Stadt Seligenstadt durchgeführt.  Bürgermeisterin Nonn-Adams setzte diese Tradition nicht fort, so dass von da an Bürgermeister a.D. Rolf Wenzel zusammen mit dem SPD-Ortsverein Seligenstadt die Grenzgänge unter seine Fittiche nahmen.   Rolf Wenzel ist für diese Unterstützung der Mitglieder der SPD sehr dankbar, besonders aber Jürgen Euler, der ein Garant für die Versorgung der Grenzgänger war.

In den 25 Jahren haben der Verlauf der Grenzgänge an vielen historischen Eckdaten der Gemarkung von Seligenstadt und seiner Stadtgrenzen geführt. Vieles aus der früheren Geschichte der Stadt wurde vom Stadtarchivar Marcellin Spahn oder später dann von Dieter Burkhard berichtet. An einen Grenzgang im Jahr 1994 kann sich Rolf Wenzel heute noch lebhaft erinnern, als zur Überraschung der Grenzgänger am Schachenbrunnen eine Schafherde mit ihrem im historischen Schäfergewand gekleideten Michael Lüft demonstrierten, was ihre Vorfahren vor Jahrhunderten an genau der gleichen Stelle getan haben – nämlich fressen.   In unmittelbarer Nähe waren dann auch noch Hügelgräber aus der Hallsteinzeit (ältere Eisenzeit) zu bestaunen.  Solche Ideen, mit der Schafherde, hatte natürlich nur der damalige Bauhofleiter Albert Kemmerer, der zusammen mit dem Leiter des Umweltamtes, Peter Fischer, und dem Forstamt die Grenzgänge organisierten und durchführten. Auch Hauptamtsleiter Dieter Lamprecht unterstützte die Grenzgänge.

Die besondere Anziehungskraft war nicht nur die kostenlose Versorgung mit Getränken und Erbsensuppe mit Wurst, sondern auch die Informationen — aus den Geschichten von Marcellin Spahn,  — vom unwahrscheinlich in der Natur engagierten Franz Baier und den Vertretern des Forstamtes, Michael Löber, Kurt Schäfer, und immer wieder Christian Münch, der nicht nur mit seinem Wissen über die Natur und des Waldes, sondern auch aus der Geschichte zu berichten wusste.

Auch die musikalische Begleitung fehlte nie. Die Jagdhornbläser Seligenstadts eröffneten 1993 zum ersten Mal den Grenzgang in Seligenstadt. Der Spielmannszug Froschhausen in Froschhausen spielte zu Beginn der Grenzgänge.

Auch in diesem Jahr, zu dem Jubiläumsgrenzgang werden die Jagdhornbläser den Grenzgang am Sonntag, den 6. November, 10 Uhr bei der Sportvereinigung Seligenstadt, Zellhäuser Straße, eröffnen.

Mit von der Partie, als interessante Informanten, werden wieder sein: Forstamtsleiter Christian Münch, Manfred Kreis zur Geschichte und Richard Biegel zur heiteren Erbauung. Vielleicht kommen auch unerwartete Gäste, um weiteres zu berichten.  Bei der Rast an der Mainflinger Grenze erwartet die Grenzgänger eine musikalische Begrüßung durch die Mitglieder des TGS Musikkorps und einige prominente Gratulanten zu dem Jubiläumsgrenzgang, und natürlich Getränke und Brezeln. Geschlossen wird der Grenzgang wieder bei Erbsensuppe mit Wurst, Getränken und wieder als besonderes Highlight die Big Band Frog’n Beatz von Froschhausen.

Bürgermeister a.D. Rolf Wenzel hofft, dass dieses Jahr viele Seligenstädter zu diesen Jubiläumsgrenzgang kommen, zumal alle Grenzgänger eine kleine Überraschung erwarten dürfen.


Kommentare

Eine Antwort zu „25 Jahre Grenzgang in Seligenstadt“

  1. […] Beitrag 25 Jahre Grenzgang in Seligenstadt erschien zuerst auf SPD […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert