Die SPD Seligenstadt trauert um ihren ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Reinhard Ehlerding, der am 14. September 2020 nach langer, schwerer Krankheit verstarb.
1966 in die SPD eingetreten, war er ein Sozialdemokrat vom alten Schlag und ein Mensch, an dem man sich orientieren konnte. Hart in der Sache, aber stets voller Respekt im Umgang mit dem politischen Gegenüber. Als „Gegenspieler“ von Frank Lortz im Stadtparlament sind uns seine Wortbeiträge, welche er mit seinem Sachverstand, seiner ruhigen Art und feiner Ironie zum Ausdruck brachte, in unvergesslicher Erinnerung geblieben. Sein Einsatz für die Bürgerschaft in Seligenstadt war stets vorbildlich und überparteilich. Dies brachte ihm auch parteiübergreifend Respekt, Anerkennung und Wertschätzung ein.
Die Demokratie zu schützen und die Würde des Parlaments zu wahren, war stets sein Bedürfnis. Sohat ihn in letzter Zeit die politische Situation in Europa und Deutschland mit den erstarkten, nationalistischen und rechtspopulistischen Kräften beunruhigt. Als Mitstreiter im Verein der Christlich-Jüdischen-Zusammenarbeit in Seligenstadt hat er seine Gesinnung auch öffentlich zum Ausdruck gebracht.
Unter der Regie von Reinhard Ehlerding stellte die SPD von 1997 bis 2001 die größte Fraktion in der Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung. Im Jahre 2006 zog er sich von der politischen Bühne zurück, um sich ganz seinen privaten Interessen widmen zu können. Ab diesem Zeitraum erklärte er das Radfahren und Wandern zu seinem neuen Hobby, welchem er dankenswerterweise bis kurz vor seinem Tod nachgehen konnte.
Lange hat Reinhard Ehlerding mit seiner Krankheit gekämpft. Beklagt hat er sich allerdings nie. Er hat nicht mit seinem Leben gehadert, sondern optimistisch in die Zukunft geblickt. So war er uns immer ein Vorbild in Bezug auf Würde, Anstand und moralischer Überzeugung. Tugenden, die in unserer heutigen Gesellschaft leider viel zu selten zu finden sind.
Bereits 2016 sagten wir Reinhard Ehlerding – mit der Verleihung der Willy-Brandt-Medaille – Danke für die Verteidigung der parlamentarischen Demokratie, dem Respekt gegenüber seinen Mitstreitenden und, dass er auch nach seinem politischen Wirken nie den Kontakt zu „seiner SPD“ verloren hat und stets ein offenes Ohr für ihre Anliegen hatte. Wir werden seiner in Ehren gedenken.