SPD fordert weiterhin ehrenamtlichen Ersten Stadtrat

„Ordentlich verspekuliert hat sich die Seligenstädter CDU bei ihrem Versuch einen Nachfolger für den Posten des Ersten Stadtrates zu finden“, meint SPD–Fraktionssprecher Jürgen Götz. Wie berichtet konnte der mit knapper Mehrheit auf einer Klausurtagung der Seligenstädter CDU gewählte Winfried Maresch bei geheimen Probeabstimmungen in seiner mit absoluter Mehrheit ausgestatteten Fraktion keine Mehrheit finden.

„Da ist wohl einiges schief gelaufen, wenn jetzt auch die CDU–Ortsverbandsvorsitzende Claudia Bicherl Maresch für nicht durchsetzbar hält“, schließt sich der SPD–Fraktionsvorsitzende Reinhard Ehlerding der Einschätzung des SPD–Sprechers an.

„Wir fühlen uns in unserer Meinung bestätigt, dass die CDU Klientelpolitik betreibt und fordern die Christdemokraten erneut auf, sich unserem Vorschlag anzuschließen, den Ersten Stadtratsposten auf Probe ehrenamtlich zu besetzen“, erklären Götz und Ehlerding. Für beide sei klar, dass die CDU „Kandidatengeschachere“ betreibe, die unterschiedlichen Lager der CDU – einerseits die „Froschhausen–Fraktion“, andererseits die in sich zerstrittenen „Kernstädter“ – nicht in der Lage seien, einen geeigneten Kandidaten zu finden.

„Für uns ist es egal, ob die CDU–Kommunalpolitiker Maresch, Bergmann, Maurer oder Gmehling zur Debatte stehen oder standen. Alle vier erfüllen die Anforderungen an einen Ersten Stadtrat nicht: Stadtplanerische Kompetenz gepaart mit Wirtschaft fördernder Erfahrung“, kritisiert Götz weiter. Gerade in der angespannten haushaltspolitischen Situation Seligenstadts habe die CDU es versäumt, ein Signal zu geben und die Position des ersten Stadtrates künftig ehrenamtlich zu besetzen, um somit Kosten einzusparen.

„Claudia Bicherl spricht im Zusammenhang mit der Kandidaten – Ausscheidungsrunde von einer Katastrophe. Dem kann ich nur zustimmen: Was die CDU mit ihrer arroganten Machtpolitik hier abliefert, ist mit diesem Begriff allerdings noch schwach umschrieben. Vielleicht sollten die christdemokratischen Fraktionsmitglieder sich daran erinnern, dass sie zum Wohl der Stadt in ihren Ämtern sind und nicht zur Befriedigung ihrer parteipolitischen Interessen und der Versorgung von CDU–Mitgliedern mit öffentlichen Ämtern“, so Götz abschließend.