Die CDU in Seligenstadt – hier der Herr Horn- ist wohl nicht lernfähig. „Zwar ist das vorgesehene Vorranggebiet für Windkraftanlagen im Seligenstädter Wald auch in der SPD nicht unumstritten, doch waren es die Flugblätter der CDU aus Seligenstadt und Froschhausen und nicht der Artikel von Herrn Robert Müller, die zur Unsachlichkeit beigetragen haben“, führt die Fraktionsvorsitzende Heide Wolf an. Die Fundament-daten, die im Artikel des Herrn Müller angegeben werden, decken sich mit den Daten die der Hersteller Enercon veröffentlicht hat. Deshalb ist die Kritik von Herrn Horn überflüssig.
Wenn allerdings die CDU die größten Windkraftanlagen für unseren Stadtwald als „Szenario“ einplant, dann muss auch die Anzahl dazu passen. In Hauptwindrichtung (Südwest) liegt der Mindestabstand zwischen zwei Windkraftanlagen im Mittel beim 7,5-fachen des Rotordurchmessers. Im Flugblatt wurde von 40 Windkraftanlagen mit Höhen um 180 Meter und Fundamentdaten von über 800 qm gesprochen. Die dazu passende Windkraftanlage wird derzeit nur von der Firma Enercon mit einer Leistung von 6 Megawatt unter der Bezeichnung E 126 angeboten. Bisher wurden weltweit drei Anlagen gebaut. Die Nabenhöhe beträgt 114 bis 140 Meter, der Rotor hat einen Durchmesser von 126 Metern, damit liegt die maximale Gesamthöhe bei 203 Metern. Der erste Windpark mit einer Fläche von 900 ha (das Windvorranggebiet im Seligenstädter Wald hat eine Fläche von 201 ha) ist mit 11 Anlagen (E 126) in Belgien bei Estinnes im Bau und soll 2009 in Betrieb genommen werden. Kurz ausdrückt: „Je größer die Anlagen, desto geringer die Stückzahl“, weist der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Hollerbach, noch einmal ausdrücklich aus.
Doch neben dieser Zahlendiskussion muss auch das Kosten-, Nutzenverhältnis für unsere Region angesprochen werden. Im Ballungsraum Rhein-Main ist die Luftbelastung durch Verbrennung fossiler Rohstoffe kritisch. Viele Menschen leiden bereits an Atemwegserkrankungen. Ein Windpark mit 20 Millionen Kilowattstunden Stromerzeugung aus Wind erspart – gegenüber einem modernen Kohlekraftwerk -unserer Region jährlich 400 kg Feinstaub, 2.500 kg Schwefeldioxid, 10.000 kg Stickoxide und 15.000.000 kg Kohlendioxid.
„Dies nutzt nicht nur den Menschen, sondern auch dem Wald, und dieser wird in seiner ganzen Funktion erhalten. Deshalb wäre es politisch geboten, regenerative Energien zu bewerben, statt zu diffamieren“, so Michael Hollerbach.
Die Seligenstädter CDU sollte ihre Energie gegen das geplante Kohlekraftwerk in Großkrotzenburg konzentrieren, das unsere Region in Zukunft weiter belasten wird. „Wir müssen für die dezentrale Nutzung der Windenergie werben, damit auch andere Regionen in Hessen ihren Widerstand aufgeben. Wer aber von Monsteranlagen spricht, hat den notwendigen Wechsel zur nachhaltigen Energieversorgung noch nicht begriffen“, versichert Heide Wolf noch einmal ausdrücklich.