Neujahrsempfang 2008

Zu ihrem 16. Neujahrsempfang in Folge lud die SPD Seligenstadt in den Saal des „Neuen Schwan“ ein. Das Interesse der Bevölkerung war überwältigend groß, hatte sich doch die Spitzenkandidatin der SPD für die Landtagswahl, Andrea Ypsilanti, angekündigt. Nach der Begrüßung durch die Ortsvereinsvorsitzende Karin Hansen ergriffen Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams und die Landtagsabgeordnete Dr. Judith Pauly-Bender das Wort. Wie ein roter Faden zog sich die verfehlte Schulpolitik der Hessischen Landesregierung durch alle Beiträge: Die Bürgermeisterin betonte, dass in Seligenstadt die Bevölkerung wachse, die Geburtenrate keineswegs sinke und Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen wichtige Standortfaktoren seien, die Seligenstadt für junge Familien attraktiv machten. Die Notwendigkeit von Schulschließungen wegen rückläufiger Kinderzahlen sei nicht erkennbar. MdL Dr. Pauly-Bender plädierte für eine Schulentwicklungsplanung, bei der die Pädagogik im Mittelpunkt steht, Eltern, Lehrkräfte und Politik gemeinsam über Zukunft und pädagogische Schwerpunkte einer Schule diskutieren und entscheiden müssten. Willy Brandt zitierend – „Mehr Demokratie wagen“ – lobte Pauly-Bender die Initiativen aus der Bevölkerung, die sich für den Erhalt der Hans-Memling-Schule und gegen den Ausbau des Staudinger-Kohlekraftwerks aussprechen und freute sich über die SPD-Kultur in Seligenstadt,  diesen Initiativen, mit Transparenten und bedruckten T-Shirts ausgestattet, Raum zu geben – in der vordersten Reihe der Veranstaltung.

Mit anhaltendem Beifall wurde die Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti begrüßt. Bildungspolitik ist einer ihrer Schwerpunkte; gerecht muss sie sein und chancengleich; Bildung, Schulabschlüsse, Berufsausbildung und Studium müssen allen Mädchen und Jungen zugänglich sein, gleich welcher sozialen Herkunft, gleich welchen Migrationshintergrunds. „Um das zu gewährleisten, brauchen wir Bildung und Förderung ab dem Kindergartenalter, Ganztagsschulen und längeres gemeinsames Lernen; die Selektion nach der 4. Grundschulklasse hat uns im internationalen Vergleich auf die hinteren Ränge verwiesen.“ Zuwanderung stelle für die Hessische SPD keine Bedrohung dar, sondern eine Herausforderung. Die Ausländerkampagne, wie von Koch losgetreten, sei populistisch und löse die Probleme nicht; vielmehr müssten Kinder mit Migrationshintergrund durch frühe Förderung im Bildungssystem die gleichen Chancen bekommen wie Kinder der Mehrheitsgesellschaft. „Wir können es uns gar nicht leisten, auf ein Talent zu verzichten; kein Kind darf zurück gelassen werden,“ führte Ypsilanti die Politikziele einer von der  SPD geführten Landesregierung nach dem 27. Januar aus.  Neben der Bildungspolitik sprach Ypsilanti Themen wie „Neue Arbeitsplätze durch Zukunftstechnologien“, „Gerechten Lohn für gute Arbeit“ und „Neue Energie für Hessen“ an: Weg von der Atomkraft und den Klimakillern, Weg frei für Sonnen-, Wasser-, Wind- und Bioenergie! VeranstalterInnen und Gäste waren sich einig: Nur mit einem Führungswechsel in Wiesbaden lassen sich die Probleme der Zukunft  – auch für Seligenstadt – lösen.