Unter diesem Motto suchte die Seligenstädter SPD auf dem Marktplatz das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern und verteilte Fragebogen mit verschiedenen kommunalpolitischen Themen. 132 Fragebogen kamen ausgefüllt zurück. Meist waren zusätzliche Themen vermerkt.
„Wir konnten erkennen,“ erläuterte Stadtverordneter Michael Gerheim, „dass die Menschen sehr erfreut waren, bei uns ein offenes Ohr gefunden zu haben, nach ihrer Meinung gefragt und mit ihren Anliegen ernst genommen zu werden.“
Wenige Monate vor der Kommunalwahl sind wir dabei, unser Wahlprogramm aufzustellen“, hob Ortsvereinsvor-sitzende Karin Hansen hervor. Für die SPD Seligenstadt sei es deshalb wichtig, die Bedürfnisse, Probleme und Wünsche der Bürger direkt zu erfahren.
Besondere Priorität setzten die Bürgerinnen und Bürger im Finanzbereich. Auch wenn die Finanznot unserer Stadt nicht hausgemacht ist, sondern den Fehlspekulationen der Finanzwelt und deren Unterstützung durch die Bundesregierung geschuldet ist, legen Bürgerinnen und Bürger Wert auf einen ausgeglichenen städtischen Haushalt sowie Schuldenabbau. Sie befürchten, dass die Stadt andernfalls immer leistungsunfähiger wird und sie selbst mehr und mehr zur Kasse gebeten werden.
An zweiter Stelle, so ergab die Auswertung der Fragebogen, steht der Wunsch nach einem „Bürgerhaushalt“ und mehr Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen in der Stadt.
In vielen Gesprächen mit den Menschen auf dem Marktplatz wurden die aufgelisteten Themen ergänzt. Z.B. besteht der Wunsch, nach einer transparenten Ent-scheidungsfindung bei größeren Bauvorhaben in der Stadt.
Das alte Thema „Erhalt der Fähre“ bewegt noch immer die Herzen der Seligenstädter; selbstverständlich sind sie für den Weiterbetrieb, trotz des Defizits.
Ein besonderes Anliegen der Bürgerschaft ist, dass weitere Anstrengungen unternommen werden, unsere Stadt behindertenfreundlicher und barrierefreier zu gestalten. Immer noch seien an vielen Straßen-kreuzungen die Bürgersteige nicht abgesenkt und damit Gefahrenpunkte für Rollstuhl-Nutzer. Die Frage nach der Renovierung und Sanierung des Schwimmbads stieß auf unterschiedliche Resonanz. Grundsätzlich befürwortet die überwiegende Mehrheit die Weiterführung des Schwimm-bads, weil man davon ausgeht, dass es besonders für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Gesundheit der Erwachsenen eine besondere Bedeutung hat.
Über die von der SPD gefragten Punkte hinaus haben der Erhalt des Sportplatzes an der Konrad-Adenauer-Schule, Verkehrsberuhigung der Babenhäuser Straße und der Kapellenstraße, mehr Beachtung des Naturschutzes, Bau eines Bio-Kraftwerkes und längere gemeinsame Schulzeit einen besonderen Stellenwert. Auch der Wunsch, das Mainufer so zu gestalten, dass der Main zu sehen ist, wurde geäußert. „Wir haben mit dieser Umfrage wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die in unsere Politik einfließen werden“, betonte Rolf Wenzel, Bürgermeister a.D. abschließend.