„Woher Bündnis 90/Die Grünen die Erkenntnis haben, dass die SPD-Fraktion den Bau einer Mosche in Seligenstadt ablehnt, weiß ich nicht“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Heide Wolf. „Wir haben zwar einen Änderungsantrag zum Verkauf des vorgeschlagenen Grundstücks im Gewerbegebiet Nord gestellt, doch keinesfalls als Vorschub.“
Die Argumentation, dass das Gebetshaus starken Lärmbelästigungen ausgesetzt sein wird, hat sich die SPD-Fraktion nicht aus den Fingern gesaugt. Bei einem Vor-Ort-Termin im Sommer diesen Jahres in der Firma PÄLZER Aluminiumguss GmbH haben sich die Genossen bei einem Gespräch mit dem Geschäftsführer, Herrn Flor, und einer Betriebsbesichtigung schlau gemacht.
Die Firma PÄLZER fertigt mit ca. 140 Mitarbeitern in einem 3-Schichtbetrieb Aluminiumdruckteile, wodurch auf Grund der nach hinten immer offen stehenden Türen der Betriebshalle – hier soll auf dem Nachbargrundstück die Moschee erbaut werden – ein erheblicher Lärm verursacht wird. Von dort erfolgt auch die Anlieferung – sie wurde vom Wohngebiet weg in den hinteren Bereich verlegt – des jährlich 2.500 t betragenden Materials für den Werkzeugbau.
„Wir sehen bereits jetzt, dass diese Lärmbelästigung zunächst die Akzeptanz der Ahmadiyya-Gemeinde findet, doch später als Störung empfunden werden kann. Die dann zu erwartenden zusätzliche Auflagen könnten das Unternehmen wirtschaftlich schwächen und Arbeitsplätze gefährden. Genau das wollen wir Sozialdemokraten verhindern“, argumentiert Fraktionspressesprecher Jürgen Götz.
„Wir stellen uns in keinem Fall gegen den Bau einer Moschee in Seligenstadt“ bestätigt ausdrücklich noch einmal die SPD-Fraktionsvorsitzende Heide Wolf, „doch halten wir den gewählten Standort für nicht glücklich. Aus diesem Grund erfolgte der von Bündnis 90/Die Grünen kritisierte Änderungsantrag mit dem Inhalt, dass der Ahmadiyya-Gemeinde vom Magistrat ein anderes, geeignetes Grundstück zum Bau einer Moschee in Seligenstadt angeboten werden soll“.