Eine „Versammlung der Bürger“ in Seligenstadt hat am 22.3.07 einstimmig (ca. 400 Menschen) folgende Forderungen beschlossen:
- Die HMS soll am Standort als selbstständige Schule erhalten bleiben.
Die MGS wird in ein neues/saniertes Gebäude verlegt (die bestehende Turnhalle auf dem bisherigen Gelände kann genutzt werden).
- Die Hauptschüler werden in einer der beiden Schulen GHS oder MS zusammengeführt. Bei späterer Erholung der Schülerzahlen, die durch aktuelle schulpolitische Maßnahmen eingeleitet werden, können beide Schulen wieder Hauptschüler aufnehmen.
- Die beiden Realschulen bleiben am bisherigen Standort als selbstständige Schulen erhalten. (Der Erweiterungsbau MS kann entfallen)
- Die Don-Bosco-Schule zieht in ein neu zu errichtendes Gebäude (Giselastr.?). Das neue Gebäude wird den spezifischen Bedingungen von Förderschulen angepasst. Die Gebäudestruktur unterschiedlicher Schulen auf einem Gelände muss einen störungsfreien Schulbetrieb sicherstellen.
Aus diesem Grund stellen wir auf dem UB-Parteitag am 12.5.07 in Langen folgenden Antrag:
Der UB-Parteitag fordert die SPD-Kreistagsfraktion auf, durch eine Nachverhandlung die oben formulierten Beschlüsse doch noch herbeizuführen.
Begründung: Konzept zum Erhalt der Seligenstädter Schullandschaft.
Erarbeitet von den Grünen, der FDP, FWS und der SPD in Seligenstadt.
Die am 20.12.06 vom Kreistag beschlossene Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes (SEP) hat zur Grundlage, dass die Schülerzahlen im SEP-Zeitraum stetig zurück gehen und sieht deshalb folgende Maßnahmen für den Bereich Seligenstadt / Mainhausen vor:
– Schließung der Gerhart-Hauptmann-Schule (H u. R) in Klein-Welzheim und Zusammenlegung mit der Merianschule (H u. R) in einem neu zu errichtenden Neubau ( 8 Klassen) auf dem Gelände der Merianschule.
– Schließung der beiden Grundschulen ( Hans-Memling und Mathias-Grünewald) und Zusammenführung in eine neue 3-zügige Grundschule in einem noch zu errichtenden neuen/sanierten Schulgebäude (Giselastr. ?).
– Zusammenlegung der Don-Bosco-Förderschule mit der Wichern-Förderschule in das frei werdende Schulgebäude der GHS in KLW.
Gegen diesen Plan haben viele Bürger, Vereine, Betriebe und Parteien im Kreis OF und in den Gemeinden Einspruch erhoben, da die Hochrechnung der Schülerzahlen in unserem Schuleinzugsgebiet von Grund- und Realschulen spezifische Faktoren in Seligenstadt und Mainhausen nicht berücksichtigen:
- Der gegenüber anderen Gemeinden im Kreis OF nach wie vor positive Wachstumstrend durch Zuzug speziell in Seligenstadt und Mainhausen.
- Eine sich derzeit andeutende Veränderung der bisher rückläufigen Geburtenraten (z.B. neue Familienförderungsprogramme).
- Auswirkungen auf die Schülerzahlen in den Realschulen durch G8 in den Gymnasien.
Damit fällt aus unserer Sicht das Hauptargument der sinkenden Schülerzahlen als Begründung für die geplanten Schulschließungen im Raum Seligenstadt / Mainhausen aus bzw. steht in Frage.
Auf dieser unsicheren Basis sind Schulschließungen mit weit reichender Konsequenz für Schüler und Eltern in Seligenstadt / Mainhausen gegen den klar formulierten Elternwillen nicht zu verantworten.
Die Reduzierung von Grund- und Realschulen im Gebiet Seligenstadt / Mainhausen bedeutet auch zwangsläufig eine Reduzierung der pädagogischen Konzepte und eine Verarmung der schulischen Vielfalt.
Die Vernichtung einer Haupt- und Realschule und zweier Grundschulen ist derzeit objektiv nicht begründbar.
– Sie führt die Bemühungen auf Bundes- und Länderebene im Zusammenhang mit den Ergebnissen der PISA-Studie ad absurdum.
– Sie ist als final zu bezeichnen und mittelfristig unumkehrbar.
– Sie ist das schlechteste bildungspolitische Signal an Kinder, Eltern, Lehrer und Wähler.
– Sie belastet beide Kommunen in besonderem Maße – ihre Attraktivität wird darunter leiden, da der bisherige Standortvorteil einer kleingliedrigen, vielfältigen Schullandschaft für beide Gemeinden entfällt.
Wir fordern daher:
– Vorläufige Aussetzung der im SEP 2007 vorgesehen Maßnahmen.
– Diskussion der notwendigen Maßnahmen nach Vorliegen gesicherter und belastbarer Daten.
– Erarbeitung eines zukunftsweisenden Schulkonzeptes unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und schulpolitischen Notwendigen und die Beteiligung von Pädagogen und Elternvertretern.
– Entkopplung der Maßnahmen in der Schulentwicklungsplanung von den wirtschaftlichen Entwicklungen im PPP-Projekt.
– Kurze Wege und kleine Klassenverbände für unsere Schulanfänger im Einklang mit der Landesregierung.