Lortz versucht ein grandioses Ablenkungsmanöver

SPD: Die Seligenstädter CDU hofierte Stephan Cohnen / Welche Rolle spielt die FDP?

„So kennen wir ihn“, kommentierte SPD-Sprecher Jürgen Götz das Verhalten des CDU–Politikers Frank Lortz auf der letzten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses. „Mit seiner Forderung, weder Bürgermeister Wenzel, noch Magistrat oder Parlament sollten jemals wieder mit dem Geschäftsführer des Wirtschaftsforums, Stephan Cohnen, Verhandlungen führen, führt er die Bevölkerung bewusst in die Irre“, so Götz.

Nicht das Seligenstädter Parlament, sondern ganz gezielt CDU- und FDP-Stadtverordnete hätten Cohnen und sein Forum hofiert. Dies ginge so weit, dass Cohnen „aus Sympathie“ in die Seligenstädter CDU eingetreten sei. „Wir von der SPD haben zu keinem Zeitpunkt mit Cohnen oder einem anderen Forum-Vertreter, beispielsweise dem bisherigen CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Tom Rohrböck, verhandelt und weisen deshalb die Belehrungsversuche Lortz‘ von uns. Was der hier startet ist ein gigantisches Ablenkungsmanöver von der Unfähigkeit und Kritiklosigkeit seiner CDU“, meint auch der SPD-Haushaltsexperte Manfred Kreis.

Wenn Lortz behaupte, dass niemals wieder ein Parlamentarier mit Cohnen verhandeln dürfe, dann liege doch der Schluss nahe, dass es in der Vergangenheit zu Verhandlungen mit Stadtverordneten gekommen sein müsse. „Vielleicht kann Herr Lortz ja Namen nennen, welche Stadtverordneten mit Cohnen kungelten. Von der SPD war es mit Gewissheit niemand“, konkretisiert Götz seine Forderung. Hier sei außer der CDU auch die Rolle der Seligenstädter FDP zu prüfen, deren Fraktionsvorsitzender Rock ja auch ein inniges Verhältnis zu Cohnens Wirtschaftsforum habe.

„Unabhängig davon, dass die dubiosen Praktiken des Herrn Cohnen bei mir auf Ablehnung stoßen, lasse ich mich aber nicht von Herrn Lortz belehren, mit wem ein Stadtverordneter oder eine Stadtverordnete zukünftig verhandeln darf oder nicht“, empört sich die SPD-Abgeordnete Doris Globig über Lortz‘ pauschalen Rundumschlag. „Und auch der Bürgermeister kann verhandeln mit wem er will, solange er keine blödsinnigen Verträge abschließt“, verstärkt SPD-Sprecher Götz das Argument seiner Kollegin.

Insgesamt sehen Götz und seine Parteifreunde in dem neuerlichen Vorfall einen weiteren Beweis dafür, dass die CDU mit ihrer absoluten Mehrheit mittlerweile wieder in längst vergessen geglaubte Verhaltensweisen zurückfalle.