Keine Wildtiere im Zirkus

Antrag der SPD-Fraktion Seligenstadt angenommen

Erfreut zeigt sich die SPD-Fraktion Seligenstadt, dass die Stadt Seligenstadt auf ihren Antrag hin nun prüft, wie es möglich ist im gesamten Stadtgebiet künftig keine Zirkusbetriebe mit Wildtieren mehr gastieren zu lassen.

1306_Nicole_Fuchs_onlineStadtverordnete Nicole Fuchs weist darauf hin, dass Wildtiere in Zirkussen nur zum Vergnügen der Zuschauer Kunststücke aufführen. Hierzu musste zuvor der Wille der Tiere gebrochen werden. Kein Tier springt in der freien Wildbahn durch brennende Reifen oder macht einen Kopfstand. Durch das Leben im Zirkus kommt es oftmals zu Verhaltensstörungen, Erkrankungen und sogar frühzeitigen Todesfällen. Diese Tiere können zu einer Gefahr für die Allgemeinheit werden, wie ein Vorfall in Hessen im Frühjahr dieses Jahres zeigte.

Fraktionsvorsitzender Michael Gerheim fügt hinzu: „Ein Problem ist unter anderem auch, dass Zirkusbetriebe häufig ihren Standort wechseln und dazu oft lange Strecken zurücklegen. In dieser Zeit werden sie in engen Räumen transportiert. Auch die Unterbringung der Tiere an den Standorten ist artgemäß und verhaltensgerecht nicht möglich. Klettern, graben, laufen, baden oder schwimmen ist meist nicht möglich.“

Das Tierschutzgesetz sagt, dass kein Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leid oder Schaden zugefügt werden darf. Dies ist in einem fahrenden Zirkus nicht möglich. Diverse Zirkusse im In- und Ausland kommen schon lange ohne Wildtiere oder gar gänzlich ohne Tiere aus. Diese Betriebe sind auf Grund geringerer Kosten häufig auch wirtschaftlich erfolgreicher. Das Kulturgut Zirkus kann also auch ohne das Quälen von Wildtieren fortbestehen.

Die SPD-Fraktion Seligenstadt macht darauf aufmerksam, dass in vielen Ländern wie zum Beispiel in den Niederlanden seit kurzem ein generelles Verbot von Wildtieren in Zirkussen gilt. Dies ist auch in Deutschland möglich. Die Bundesregierung müsste hierzu aktiv werden. Ein Verbot scheiterte bisher an der Fraktion der CDU/CSU. Auch die Novellierung des Tierschutzgesetzes im Jahr 2013 hat nur wenig bis gar keine Besserung gebraucht. Stadtverordnete Nicole Fuchs fordert deshalb, dass Seligenstadt seinen kleinen Beitrag zum Tierschutz leisten soll und Zirkussen mit Wildtieren das Gastieren in auf dem Stadtgebiet untersagen wird. Dass Ganze ist zwar nicht einfach pauschal regelbar und muss juristisch einwandfrei aufgesetzt werden, doch gibt es bereits etliche positive Beispiele.

Als einzige Fraktion stimmte die CDU gegen den Antrag.