Gefährliche Radwege entlang der Frankfurter Straße

            Radelnde Falschfahrer entlang der Frankfurter Straße
Nach Unfällen und gefährlichen Begegnungen haben Mitglieder des SPD-Vorstandes Seligenstadt die Radverkehrsanlagen entlang der Frankfurter Straße geprüft.

Da fiel auf, dass in Richtung Froschhausen viele Radfahrer auf der linken Seite als „Geisterfahrer“ unterwegs sind — vom Bahnübergang zur Einmündung des Trieler Rings fahren sie auf dem linken Radweg der Frankfurter Straße.  Anscheinend ist etlichen Radfahrern nicht bewusst, dass 1980 die Straßenverkehrsordnung geändert worden ist.  Seitdem ist linksseitiges Radfahren nur noch erlaubt, wenn entsprechende Verkehrszeichen stehen. 
 
In diesem Abschnitt stadtauswärts bis zum Trieler Ring stehen aber keine solche Schilder, die das Radfahren in beiden Richtungen gestatten würden — aus gutem Grund:
Dieter Seng, der Sicherheitsbeauftragte im Vorstand hat nachgeschaut:  „Hier gibt es nicht nur die Straßenein- und -ausfahrt Kortenbacher Weg und eine Bushaltestelle, sondern auch die Ein- und Ausfahrten zum Areal tegut/Rossmann/EVO/Bürgerbüro/Zulassungsstelle + Kennzeichenfertigung, zur ARAL-Tankstelle, zu acht weiteren Gewerbebetrieben, zu einer Tiefgarage mit 17 Wohnungen sowie zu etlichen weiteren Privatgrundstücken und -parkplätzen.“
Da auf dem nicht sehr breiten Gehweg ja schon der Radverkehr stadteinwärts fließt, ist ein Zweirichtungsverkehr nicht zu verantworten.  Der vorhandene Radstreifen ist außerdem so schmal, dass Radfahrer beim Begegnen auf den Gehweg ausweichen müssen.
 
Der Stadtverordnete Michael Hollerbach, der gleichzeitig 1. Vorsitzender des örtlichen ADFC = Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ist: 
„In Deutschland gilt grundsätzlich das Rechtsfahrgebot, auch für Radfahrer: siehe § 2 der StVO (= Straßenverkehrsordnung).  Innerörtliche  Zweirichtungsradwege sind gefährlich.  An der Frankfurter Straße wird es durch die Zufahrten zu Tankstelle und Supermärkten verstärkt.“
 
 
Was tun ?
Vom beampelten Überweg am Bahnübergang bis zur Einmündung des Waidwegs gibt es ja auf der rechten Seite der Frankfurter Straße einen (wenig genutzten) Gehweg mit rosa abgesetztem Radstreifen.  Dieser Radstreifen könnte für den Radverkehr Richtung Froschhausen mit den entsprechenden Verkehrszeichen ausgestattet werden.
 

Im weiteren Verlauf stadtauswärts hat die Fahrbahn der Frankfurter Straße ab Einmündung Waidweg bereits einen Seitenstreifen, der noch mit amtlichen Verkehrszeichen als Radfahrstreifen gekennzeichnet werden müsste.  Dann wäre dort Parkverbot, und Radfahrer müssten nicht immer wieder auf die Fahrbahn ausweichen.

Zusätzlich sollte man diesen Streifen deutlich farbig markieren und obendrein mit Fahrradsymbolen versehen.  Solche Markierungen haben sich anderswo bewährt, werden beachtet und angenommen.

Dieser Seitenstreifen endet an der Bushaltestelle „Sparkasse“, vor dem Trieler Ring. Hier sollte der Radverkehr durch auffallende und farbige Markierungen auf die Linksabbiegerspur und weiter auf die Fortsetzung des Radwegs geführt werden, der ab Trieler Ring nach Froschhausen in beiden Richtungen auf einem gesonderten Weg südlich der Frankfurter Straße verläuft.  (Wenn man nach Froschhausen geht oder fährt, ist dieser gesonderte Weg ab Trieler Ring auf der linken Seite.)
 
Als begleitende Maßnahme, und für Radfahrer, die sich der geltenden Regeln nicht bewusst sind, wäre es hilfreich, an dem stadtauswärts linken Radstreifen hinter der Einmündung Kortenbacher Weg ein Verkehrszeichen „Einfahrt verboten, auch für Radfahrer“ anzubringen.  Darunter einen Wegweiser nach links in den Kortenbacher Weg:  „Radverkehr zu den Märkten, zum Bürgerbüro, nach Froschhausen“.

An der Einmündung des Verbindungsweges vom Kortenbacher Weg zum tegut einen Wegweiser „zu tegut, Rossmann, Bürgerbüro“.

 Man kann auch überlegen, ob man nicht den Radverkehr Richtung Froschhausen generell über den (ruhigen) Kortenbacher Weg und den nördlichen Trieler Ring zur Einmündung des Trieler Rings in die Frankfurter Straße führt, wo der breite separate Rad- und Fußweg nach Froschhausen beginnt.
 

Bei der Inspektion der Zweirichtungs-Radfahranlagen zwischen Trieler Ring und Froschhausen fiel übrigens auf, dass dort an den einmündenen Wegen die Hinweise fehlen, dass aus beiden Richtungen mit Radverkehr zu rechnen ist.  Die dafür vorgesehenen amtlichen Zusatzschilder würden den Verkehr für alle Beteiligte sicherer machen.

Da es sich um eine Landesstraße handelt und der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Tarik Al-Wazir Ende August 2017 angekündigt hat, das Land Hessen werde auch kommunale Fuß- und Radwege fördern, dürften die Finanzen kein Problem sein.